Alex-Interview
Eszty 2007.12.11. 23:22
Das Interview, welches am 27.08.07. von 5 Angels im Tonstudio im Hamburg führte, ist nun auch hier online... Lest weiter ;)
Interview der Angels mit Alexander Klaws – 27.08.2007 – Hamburg
Hast du die Studioarbeit nach der langen Zeit im Musical vermisst?
A: Ja na klar. Im Studio fühle ich mich wohl, hier bin ich zuhause. Dass ich im Musical spiele, ist für mich ein Beweis, dass ich das auch kann. Meine einzige Sorge ist, dass ich die Texte durcheinander werfe, durch den ständigen Wechsel zwischen Studio und Musicalbühne.
Was genau hat dich inspiriert das 4. Album auf Deutsch zu singen?
A: Also erstmal natürlich die Zeit bei den Vampiren. Jeden Tag deutsch zu singen, da merkt man schon, das ist halt nicht nur so nebenbei, das war dann schon das Ding und mein Leben zu dem Zeitpunkt. Inspiriert deutsch zu singen hat mich es mich früher schon, einfach, um es mal auszuprobieren. Weil es etwas komplett anderes ist. Nicht nur eine ganz andere Gesangstechnik sondern ich klinge ganz anders, wenn ich deutsch singe als wenn ich englisch singe. Irgendwie klinge ich, wenn ich englisch singe „jugendlicher“, weil das einfach auch austauschbarer ist, wie ich finde. Wenn man deutsch singt, sind das sehr, sehr persönliche, meist auch sehr intime Storys und Texte, die auch was mit mir zu tun haben. Es ist einfach viel persönlicher, wenn ich deutsch singe. Das macht mir halt sehr viel Spaß. Das hab ich, wie gesagt, jeden Abend bei den Vampiren erst richtig gemerkt. Und irgendwann hab ich mich dann gefragt: „Warum machst du eigentlich nicht das Album auf deutsch?“ Dann haben wir hier ein paar Probeaufnahmen gemacht. Das hat sich super angehört und es hat Spaß gemacht. Damals „Alles“, mit Sabrina Weckerlin, das war auch schon super. Da haben wir ja auch oft Auftritte gehabt im Fernsehen, mit der deutschen Version. Das hat mir komischerweise mehr Spaß gemacht, als mit der englischen aufzutreten. Ein Puzzleteil ergibt das andere, tja und dann waren wir hier und haben es aufgenommen und ist alles super geworden bis jetzt.. Ich bin mehr als zufrieden. Zum jetzigen Zeitpunkt, wo das Album noch nicht ganz fertig ist, ist das ein viel privateres Gefühl als bei den anderen Alben, weil, die waren auf englisch und dieses ist viel persönlicher. Ich bin da jetzt schon total rein gewachsen in die ganze Geschichte. In die ganzen Texte, in die Songs. Wenn ich mir die Demos anhöre, dann hat das jetzt schon viel mehr Herz und Seele als bei manchen anderen, englischen Songs, die schon fertig produziert waren. Das finde ich super, dabei fühle ich mich sehr wohl.
Ist es für dich jetzt, nach den Aufnahmen, angenehmer Deutsch zu singen als in englischer Sprache?
A: Beides ist schwierig, keine Frage. Aber ich fühle mich wohler jetzt. Deutsch klinge ich lebendiger. Ich habe viel zu erzählen, verhaspele mich jedoch oft. Beim Singen kann ich meine Gefühle besser rüber bringen als beim Reden. Ich traue mich jetzt mehr zu sagen als früher und bringe das in meine Texte mit ein.
Welche Songwriter haben die Songs beigesteuert?
A: Zum einen der Johannes, Leadsänger von „Revolverheld“, mit dem habe ich einen Song zusammen geschrieben. Das hat irgendwie gepasst, wir kannten uns noch nicht lange, haben uns dann ein paar Mal getroffen. Auch vorher schon oft , Aftershow-Partys, beim Dome oder so aber das ist ja eine ganz andere Geschichte, die Musik, die die machen. Jetzt sehen wir uns wöchentlich und jetzt merkt man halt einfach: hey, Songwriting hier und da...es sind auch erfahrene Leute dabei, an denen ich mich so ein bisschen festhalten kann, mit denen ich Erfahrungen sammeln kann und ich lerne auch von denen. Mit Doris Decker habe ich viel zusammen geschrieben. Ich habe viel mit diesen Leuten geschrieben, einen Song z.B. der sehr, sehr persönlich ist.Jan Philipp Kelber gehört zu den Songwritern dazu. Das sind die drei Teams, die sich so ergeben haben. Mit denen ich mehr als glücklich bin, andere wollte ich auch gar nicht. Es war einfach super...und der Weg stand fest...und mit den Jungs und dem Mädel machen wir das jetzt.
Konntest du evtl. bei einigen Songs selbst mitwirken?
A: Ja, wie gesagt, ich hab viele Co-Writings gehabt. Auch selbst mitgeschrieben, klar und nicht nur bei einigen Songs. Man ist immer so in einem Prozess wenn ein Song entsteht. Er bleibt nie so, wie er vorher mal war. Da hab ich auch Ideen und ich eigne mir den Song so an, dass ich, jeden Song egal welchen ich singe, zu meinem eigenen mache.
Wenn ich merke, ich kann den so nicht singen, dann sag ich schon, ich würde das so oder so machen. Soviel zum Thema künstlerische Freiheit. Da kann ich meine Ideen bei jedem Song dazusteuern und sagen, ich möchte das lieber so oder so machen. Das ist total normal. Ich will ja nicht klingen „wie“, sondern das ist mein Song.
Bucht man ein Studio für einen festen Zeitraum oder wird immer kurzfristig angefragt ? Oder konntest du auch einfach mal „spontan“ vorbeikommen um an den Songs zu arbeiten?
A: Teils, teils. Wie jetzt gerade zum Beispiel. Ich werde definitiv noch ein paar Tage hier sein, auch während der Zeit in Berlin. Ich werde in Berlin spielen, einen Tag hier sein, wieder in Berlin spielen...leck mich am Arsch...das wird sich so ergeben, wie es kommt, das ist jetzt egal. Das Wort „buchen“ klingt immer so schrecklich für mich, ich buche ja auch nicht meine Produzenten sondern wir arbeiten zusammen, bis es geil ist. Auch wenn es 2 oder 3 Tage dauert, das ist völlig egal, es muss halt gut sein. Dann arbeiten wir nicht nach Zeit, sozusagen. Ich werde sicherlich noch ein paar Tage auch kurzfristig hier hinkommen, wie es sich ergibt. Von daher....kurzfristig, langfristig, je nachdem und klar auch spontan.
Mit welchen Musikern konntest du dein Album einspielen? Livemusikern oder Studiomusikern?
A: Nur Live-Musiker. Mittlerweile gibt es da nicht mehr den großen Unterschied. Es sind die besten Musiker, die im Studio spielen. Hier hörst du jeden Fehler, wenn man was versemmelt, jeden Taktfehler, jeden Verspieler. Deswegen sind das zugleich auch die besten Musiker mit denen man auch mehr als zufrieden sein kann.
Oder vielleicht sogar „deiner“ Band, die dich in den letzten Jahren zu den verschiedenen Auftritten begleitet hat?
A: Nein. Jeder Produzent hat natürlich auch sein eingespieltes Team. Ich hatte natürlich den Traum, dass meine eigene Band auch oft dabei ist. Sind die auch....aber bei mir im Herzen und im Kopf, da sind sie immer bei mir. Ich habe auch gestern noch mit Patrick telefoniert, wir haben sehr viel Kontakt. Ein Team muss sich auch aufeinander einspielen. Mit Alex Geringas, der da draußen steht, mit dem ist „Alextasy“ hier entstanden, das haben wir hier zusammen geschrieben. Ein Team bleibt ein Team, man ergänzt sich. So ist das auch bei Musikern. Die müssen miteinander klar kommen. Rein levelmässig stehen meine Jungs den Jungs, die das hier eingespielt haben, in nichts nach. Das sind Profi-Musiker, die können das. Die hören ein Mal was und dann spielen die das. Von daher war mir das dann auch egal. Hauptsache, es ist gut.
Wer sucht die Songs für das Album aus?
A: Moi.....
Gibt es da eine vorgeschriebene Mischung, z.B. aus Balladen und schnelleren Songs, die vorher festgelegt wird oder geht es nach Gefühl?
A: Überhaupt nicht. Natürlich muss man eine gute Mischung dabei haben. Das ist wie bei den Nudeln. Einer mag es salziger, einer nicht. Dann kostet man und sagt: Ok, es ist gut. Genauso ist es bei einem Album. Es gibt lustige Alben, es gibt traurige Alben, es gibt nachdenkliche Alben, Party-Alben. Man muss immer wissen, was man den Leuten erzählen möchte oder was man zu erzählen hat. Ich finde einfach, dass Balladen eine meiner Stärken sind und dass ich einfach auch den Leuten dieses vermitteln möchte. Dass aber trotzdem neben den Balladen auch Songs dabei sind wie „Wenn du gehst“, können wir nachher kurz anspielen. Ja, wo man einfach mal die Sau rauslässt, wo es nicht um eine Beziehung geht sondern man muss einfach mal... *in Hände klatscht*...sondern....Ja, man muss nicht immer jedem Text so ein gewisses Gewicht geben sondern einfach auf die Bühne gehen können und Party machen wollen. Und das hab ich vor mit euch und deshalb brauch ich auch solche Songs.Es gibt auch Emotionales, es ist von Allem etwas dabei, was eigentlich immer ein schlimmer Satz ist, wie ich finde. Aber es sind fröhliche Songs dabei, es sind sehr, sehr persönliche Balladen dabei, die alles andere sind als lustig. Wir haben einen Song dabei, der heißt „Immer bei dir“ wo es wirklich um die Verarbeitung meiner letzten Beziehung geht, die dreieinhalb Jahre gedauert hat und das ist alles andere als witzig. In der Zeit habe ich mich nicht nur beschi.ssen gefühlt sondern es ging gar nichts mehr. Ich hatte keine Ideen mehr, ich hatte nur noch Bock zu pennen, mich einzusperren und teilweise gab es auch so Gedankenflüsse. In so einer Zeit ist man wirklich völlig bescheuert, das muss ich euch nicht sagen. Wo man sich sagt: „Hey, brauch ich den S.cheiß eigentlich noch?“ wo ich in der Zeit echt unglücklich war und ich hab mich wirklich gefragt: „ Hab ich noch Bock auf Musik ?“
.Also so was...und ich meine....es ist wirklich sehr, sehr intensiv und sehr persönlich, das Album und deswegen...joa.Aber dann gab es auch wieder Zeiten wo ich dachte...so, jetzt muss ich den ganzen Sch.eiß vergessen, jetzt muss ich mal wieder einen drauf machen und jetzt will ich auch einfach Spaß haben. Joa...bleibt einem ja selbst überlassen....und klar, so was denkt ja jeder mal....Ja, ich denk einfach, dass Balladen dabei sind, dass Partynummern dabei sind...Partynummern nicht von: ööööööö stay with me *gröhlt* ...sondern frische Sommersongs in Anführungsstrichen, die Sommerflair haben. Zum Beispiel Maroon 5, This Love, an diesem Stil habe ich mich schon orientiert. Davon habe ich mich inspirieren lassen.Es sind sehr rockige Nummern dabei, es sind sehr groovige Nummern auch dabei, es ist echt sehr, sehr facettenreich, wo ich denke, auch den einen oder anderen wieder zu überraschen.Also es gibt Leute, die haben das gehört, noch unfertig und sagen schon: „Uaaah, wenn das fertig ist, auf jeden Fall rüber schicken!“ Die Mitarbeiterin von Cruiser kann euch da ein bisschen mehr erzählen. Ich kriege das leider nicht so häufig mit, weil ich entweder im Studio bin oder so. Aber die telefonieren ja jeden Tag mit Leuten, haben Besuch von Produzenten, von Verlegern und so. Die dann sagen :“Hö, das ist Alex ? Quatsch, das glaube ich einfach nicht. Lass mal hören, gib mir das mal mit.“ Das Album ist noch nicht mal draußen und wir überraschen schon Leute. Sat 1 zum Beispiel: „Das klingt ja total gut, wir wollen auch was machen.“Ist mir alles scheißegal, es können mir Leute so viele Steine in den Weg legen, wie sie wollen. Wenn ich in vier Jahren immer noch dabei bin und sage...(ähm..ja, also da kam der Stinkefinger) ...ja, mein Glaube ist halt einfach, dass Qualität sich durchsetzt. Was wir hier machen, hat sehr viel mit Qualität zu tun auch von den Produzenten her. Das sind die besten Leute Deutschlands und joa, bin ich stolz darauf, mit denen zu arbeiten.Das war ja jetzt mal ne kurze Antwort....
Wird erst bei den Aufnahmen entschieden was auf das Album kommt? Und wer entscheidet dann letztendlich? Du oder der Produzent?
A: Ob der Song jetzt drauf kommt, entscheide ich, klar. Und Eckhart natürlich. Ich arbeite ja mit Cruiser Records zusammen, das sich jetzt bald Cruiser Entertainment nennt...oder heißen wir schon so ? (die Mitarbeiterin von Cruiser bejaht....) Alex: Ööööööy, wir heißen schon so !
Wir machen alles selber, wir haben einen Vertrieb. Ich bin nicht bei Edel, das ist nicht meine Plattenfirma. Wir sind die Plattenfirma und Edel ist der Vertrieb, sozusagen.
Wir haben auch Super-Leute bei uns mit im Büro. Wir werden noch viele Möglichkeiten haben und mit dem Team müssen wir uns in einigen Sachen natürlich noch warm spielen. Auch wenn das jetzt losgeht mit Promotion und so. Da kommt noch ein ganz schöner Hammer auf uns zu aber das werden wir alles meistern.
Ich meine, es konnte ja nur besser werden. Von daher...ich bin mehr als glücklich. Ich hab auch überhaupt keinen Stress und keinen Druck und kein gar nichts. Was lange währt, wird endlich gut.
Gibt es einen Song auf dem Album, dessen Aufnahme dir besonders schwer gefallen ist? Sei es vom Text, von der Melodie oder von der Tonlage her?
A: Ja klar. Also von der Tonlage, tonmässigig...nee. Nach den „Vampiren“ kann mich so schnell nichts mehr schocken.
Aber es gibt ja einen Ton, ob du jetzt rockig singst, ob du ein „waaah“ drin hast, ob du hauchig singst, ob du klar singst..so wie lalala...*singt laut*, das klingt sehr klar. Das war eher die Schwierigkeit. Es sind Töne dabei, die teilweise sogar scheiße klingen, die aber total emotional sind, einfach. Die, wenn du es hörst, dass du einfach das Gefühl hast, dass du einfach total ergriffen bist. Ich meine, es ist nicht mehr so aufgesetzt schön, sag ich jetzt mal, was halt schön klingt, aber was gar nicht mehr die Geschichte oder die Story dazu oder das, was man erlebt hat, wirklich transportiert. Da sind wir wieder beim sehr Persönlichen. Also wenn ich deutsch singe, klingt das komplett anders als bei den englischen Alben. Von daher....ich habe jetzt nicht Schwierigkeiten....aber wir müssen schon mehr diese ganzen Tiefgründigkeiten erarbeiten *lach* *augenroll* Es gab Tage, damals, da habe ich drei Songs an einem Tag gesungen und jetzt brauch ich für einen Song 2 oder 3 Tage, immer. Bis man erstmal soweit kommt, bis man so einen Level erreicht, damit das auch wirklich hochwertig ist, das kann schon länger dauern.
Hast du schon einen Lieblingssong auf dem Album? Wenn ja, welchen?
A: Hm, weiß ich jetzt gar nicht *überleg“...Also von den flotten Nummern, da gibt jetzt den Song „Wenn du gehst“ Das ist halt so ein bisschen....*klatscht ab* „wenn du gehst, dann werden wir nicht wissen, was passiert heute Nacht, wenn sie geht.....öhm...überlegt...ach Sch.eiße, ich habe den doch eben erst gesungen...*singt leise vor sich hin*....also wie es geworden wäre....Ist echt ein geiler Song, wenn ich den höre, geht’s mir gut.„Vor dir“ ist eine wahnsinnig geile Ballade. Es gibt einen Satz daraus, zum Beispiel: „Vor dir brauch ich mich nicht auszuzieh’n, um mich dir zu zeigen.“ Da merkt ihr schon, in welche Richtung das geht. Dass es nicht irgendwie so ein Rumgelaber ist sondern da sind echt so Sätze drin, wo man sagt: „Pffff, krass“ die sind schon ein paar Stufen höher. Ist wirklich sehr schön. Wahrscheinlich fallen mir die ganzen anderen Songs jetzt nicht ein, weil ich auch gerade an „Wenn du gehst“ arbeite, da bin ich jetzt natürlich gerade sehr drin im Thema.
Können wir erst mit einer Single oder erst mit dem Album rechnen? Und vor allem, wann ist die Veröffentlichung geplant? Stimmt die Zeitangabe Januar?
A: Ja, die ist sehr realistisch, würde ich sagen. Also die Single....könnte sein. Ich bin mir nicht sicher aber ich denke schon, dass wir noch dieses Jahr mit einer Single kommen. Weil ich einfach denke, jetzt mit einem Album zu kommen, wäre völlig fatal. Weil kein Mensch weiß, worum geht’s da überhaupt ? Mit der Single kann man schon Vorgeschmack aufs Album machen. Wenn die Leute denken: „Wow, so was ist da drauf? Jetzt bin ich mal gespannt, ey, geiler Text“. Damit die Leute ein bisschen neugierig werden. Wenn wir es schaffen, die Leute bisschen hungrig zu machen, dann denke ich, kann das ganz, ganz toll und ganz groß werden. Man muss die Leute aber erstmal auf diesen Pfad bringen, was ich jetzt mache, der „neue“ Alexander Klaws. Das kann man nur mit einer Single machen. Ich denke, es wäre fatal, einfach ein Album in den Laden zu stellen um mal zu gucken, wer es kauft. Dafür wäre es einfach viel zu schade, viel zu gut und viel zu grandios. Ich vertraue da sehr auf mein Team. Auf Eckhart, auf die Marketing-Genies, das wir da echt ne Super-Sache hinbekommen.Also ich denke, das Album nächstes Jahr Januar ist schon realistisch. Und die Single...da bin ich ja echt hin- und her gerissen, wenn das was wird...Ach, einen Song hab ich übrigens vergessen. Der heißt „Sie liebt dich“, wo ich mal nicht über mich singe oder rede sondern einfach mal meinem Kumpel sage: „So, Alter, mach mal die Augen auf, die ist voll verknallt in dich und du peilst es nicht“. Das ist sehr, sehr...ähm joa, privat. Ein ganz, ganz toller Song. Sehr akustisch, sehr puristisch. Zum Stil kann ich noch sagen, dass es nicht so aufgesetzt ist, mit noch mehr Streichern und Keychange und noch ne Tonlage höher, sondern manchmal einfach nur ne Gitarre, ne Akustik-Gitarre. Sehr, sehr musikalisch, sehr, sehr bodenständig. Damit bin ich sehr zufrieden, das passt besser zu mir als manch anderer Song.
Was erwartest Du dir von der Veröffentlichung des Albums?
A: Hm...keine Ahnung. Beim letzten Album hätte ich auch gedacht....Man weiß ja nicht, wie die Welt gerade tickt oder wie die Deutschen gerade drauf sind. Dann kommt wieder ein Song, dann geht dieser Song ab. Man muss immer so ein bisschen den Nerv irgendwo treffen. Ich glaube, das was ich gerade mache oder wo wir gerade dabei sind, das zu produzieren, das ist schon ne Art Marktlücke in Deutschland. Dass es keinen anderen in meinem Alter gibt, der diese Art von Texten singt. Ok, viele Bands...aber nicht Solokünstler, die deutsch singen. Was ich natürlich gar nicht will, dass es auf diesem Hype basiert, jetzt deutsch zu singen. Überhaupt nicht, das ist etwas ganz persönliches.
Von daher kommt das Album auch erst jetzt. Wenn ich auf diesem Hype vorhätte mit zu schwimmen, wäre ich schon vor einem Jahr damit raus gekommen. Nee, damit hat das Null zu tun.
Wenn es gut läuft, sehen wir dich dann wieder öfter auf Festivals oder doch wieder im Musical?
A: Ich weiß nicht, ob diese Art von Musik überhaupt reif ist für ein Festival. Weil , es hat wirklich sehr viel mit Text zu tun. Die Leute sollen zuhören und sich wirklich ihre Gedanken machen. Auf Festivals wollen die Party machen, sch.eißegal, die wollen irgendwie „Veo, veo“ *sing* so was wollen die hören. Das wäre ein bisschen Fehl am Platze und ein bisschen zu schade.
Ich denke eher, also wirklich, es wird Konzerte geben. Vielleicht dieses Mal in einem ganz anderen Stil. Beispielsweise das Theater des Westens, da wäre eine tolle Location für solche Songs. Natürlich geht auch die Post ab. Aber man muss eine Grundlage legen, damit die Leute wissen, was auf sie zukommt. Dass sie jetzt nicht nur auf die Musik achten sondern wirklich auch auf die Texte. Was ja bei meinen Song bisher nicht immer so im Vordergrund stand, Gottseidank....*lacht* Oh Baby *sing* Es ist eine ganz andere Welt, wo die Musik nicht wirklich tauglich ist für ein Festival.Ähm, wie gesagt...Erwartungen....da bin ich grad so ein bisschen rumgeschwaft hier. Ja, also Erwartungen fürs Album. Natürlich habe ich hohe Erwartungen. Da steckt so viel Herzblut drin und so viel Fight und Mühe und ja....einfach Herzblut. Anders kann man das nicht sagen. Und es ist einfach so persönlich, dass ich mir einfach wünsche, dass es irgendwie in die Richtung geht, wo wir mal irgendwo vor ein paar Jahren waren.Ob es der Fall sein wird....ich hab keine Ahnung. Aber wenn es nicht der Fall sein sollte, dann geht das Leben weiter. Dann werde ich schon in ein paar Jahren oder früher oder später da hin kommen. Aber ich glaube einfach, dass dieses Album ein weiterer Schritt nach vorne sein wird. Richtung Glaubwürdigkeit, Richtung erwachsen sein. Dass die Leute nicht nur merken: der spielt jetzt erwachsen...sondern : er ist es wirklich geworden. Und das ist einfach der Fall. Wenn ich das schaffe, habe ich schon mehr als das Doppelte erreicht. Dann ist es auch scheißegal, ob wir Top 10 gehen oder Top 20, ist mir völlig egal. Hauptsache, das Image von DSDS, wenn ich das um die Hälfte wieder ein bisschen wegrubbel, habe ich schon mehr erreicht, als ich wollte.Gottseidank bin ich durch das Musical auf einem Super-Weg und das Album ist dann so ein bisschen die Krone. Und wenn wir dann ganz oben stehen....dann...schmeiß ich ne Lokalrunde....oder zwei oder drei....auf der nächsten Angels-Party...
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